Katschtaler Sagen

   zurück zur Sagenauswahl

Wie der Teufel zu Geld verhalf

Grieser Kollerin

Unterm Rauchenkatsch stand früher die Dienerkeusche, die Wohnung des Gerichtsdieners der Burg Rauchenkatsch. Dort wohnte einst das arme Hansei, welches dringendst Geld brauchte.
 So beschloß es, den Teufel deswegen um Hilfe zu ersuchen.
Dazu brauchte er ein Stück geweihter Kreide, wie man sie auch am Dreikönigstag verwendet, und damit zog er am Boden einen Kreis, in den er sich hineinstellte und die zum Herbeiholen des Teufels notwendigen Zaubersprüche aufsagte.  Kaum war das geschehen, als dieser auch schon mit Pech- und Schwefelgestank angefahren kam und mit einem Geldbeutel tschinderte.
 Jetzt aber machte das Hansei einen großen Fehler; er hätte nicht aus dem geweihten Kreis hinaussehen dürfen.
 Er konnte aber dem Klirren des Geldbeutels nicht widerstehen und guckte nach dem Geldbinkerl.
 Damit hatte er sich nun selbst versprochen, denn er konnte nicht mehr aus dem Zauberkreis hinaus, umgekehrt aber der Teufel auch nicht zu ihm hinein.
Drei Tage und Nächte waren schon verstrichen und immer noch strich der Teufel schweifwedelnd um den Kreis herum und auch dem herbeigeholten Pfarrer gelang es nicht, ihn zu verjagen. Nun aber besann man sich des Kaplans von St.Peter, der allgemein der lustige Hans genannt wurde, und holte diesen.
 Wohl warf auch diesem der Teufel vor, daß er nicht ohne Sünde sei, da er einmal 3 Rüben gestohlen habe und ihn deshalb nicht vertreiben könne.
 Der lustige Kaplan erklärte jedoch dem Teufel, daß es jedermann gestattet sei von einem fremden Acker 3 Rüben zu nehmen und außerdem sei er damals hungrig und durstig gewesen, so daß er ohne Sünde sei.
 Der Teufel mußte hierauf unverrichteter Dinge, aber unter Mitnahme seines Geldbinkels zur Hölle zurückkehren.
 Der Zauberkreis verlor seine Wirkung und das arme Hansei konnte unbeschadet den Zauberkreis verlassen aber die Lust auf leichtverdientes Geld war ihm auf immer vergangen.

zurück zur Sagenauswahl

[Home] [Genealogie] [Katschtaler Sagen]

Copyright © 1995 VD i.R. Norbert Loquenz.                                                  Copyright © 2003,2004,2005 Bernhard Loquenz - webmaster@loquenz.org

Erstellt für eine Bildschirmbreite von 800 Pixel